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Karin Estermann | Fr, 21. Februar 2025 | Führung
«Wir fluchen nicht, sondern helfen einander.» Ein kurzer und einfacher Satz, für jede und jeden verständlich. Mit diesem Satz hat mein kürzlich verstorbener Vater vor über 30 Jahren die Unternehmenskultur in seiner Zimmerei in eine neue Richtung gelenkt. Wie ist ihm das gelungen? Was genau hat er unternommen?
Die Transformation einer Unternehmenskultur können wir grob in vier Phasen unterteilen:
Schritt 1: Die Führung klärt ihre persönliche Haltung
Schritt 2: Die Führung definiert klar, was ihr in der Kultur wichtig ist
Schritt 3: Die Führung lebt die neue Kultur konsequent vor
Schritt 4: Die Führung fordert das neue Verhalten aktiv ein
Diese vier Schritte funktionieren immer und in jedem Fall. Es gibt nur eine einzige Ausnahme: Wenn die angepeilte Führungskultur nicht auf den Werten der neuen Zeit basiert: Respekt, Wertschätzung, Vertrauen, Verantwortung, Erfolg.
Schritt 1: Klärung der persönlichen Haltung
Jede Führungskraft beeinflusst mit ihrer Haltung ihr Team - egal ob bewusst oder unbewusst -, da unsere bisherigen Erfahrungen zuerst unsere Wahrnehmung beeinflussen und dann unser Fühlen, unsere Gedanken und unser Verhalten lenken. Wenn wir so oder so die Teamkultur prägen, macht es Sinn, dies ganz bewusst zu tun. Haltung beginnt also nicht erst mit dem Definieren von Werten, sondern mit der Art und Weise, wie wir die Welt und somit unsere Mitmenschen und die Vorkommnisse im Alltag wahrnehmen. In den allermeisten Fällen läuft das unbewusst ab und ist geprägt von unseren bisherigen Erfahrungen. Wer erfolgsverwöhnt ist, legt in der Regel eine positivere Wahrnehmung an den Tag als Menschen, die für alles hart kämpfen mussten. Und hier können wir ansetzen: Die Vergangenheit können wir nicht ändern, unsere Wahrnehmung im JETZT jedoch sehr wohl - und damit steuern wir die Zukunft.
Schritt 2: Die gewünschte Kultur klar formulieren
Wenn wir wissen, wohin wir wollen, und unsere Haltung dieses Ziel klar unterstützt, dann macht es Sinn, das Team mit ins Boot zu holen. Dazu brauchen wir eine klare Sprache. Je einfacher und verständlicher unsere Werte, Leitsätze oder Führungsgrundsätze formuliert sind, desto besser kommen diese beim Team an. Das gelingt uns, indem wir uns in der Führung etwas Zeit nehmen und an einem Workshop unsere Erwartungen, Haltungen und Werte miteinander besprechen und die gewünschte Kultur in einfache und verständliche Worte fassen.
Schritt 3: Die neue Kultur konsequent vorleben
Hast du dir auch schon mal gute Vorsätze gefasst und dich dann doch nicht daran gehalten? Dann weisst du genau, dass das nicht so einfach ist. Daher ist es zentral, dass wir nicht nur einmalig unsere neuen Werte reflektieren, sondern unsere Wahrnehmung und damit unsere Haltung ganz bewusst und gezielt trainieren. Das ist wertvolle Persönlichkeitsarbeit, und so gelingt es uns, die gewünschte Kultur wahr werden zu lassen und nicht einfach einen weiteren Schubladentiger zu produzieren. Spätestens jetzt wird klar, wer in diesem Prozess den Schritt 1 sauber bearbeitet hat und wer nicht.
Schritt 4: Das neue Verhalten aktiv einfordern
Wer ein neues Verhalten einfordert und es selbst nicht vorlebt, verliert seine Glaubwürdigkeit. Wer seine Haltung geklärt hat und das neue Verhalten wie selbstverständlich vorlebt, wird feststellen, dass seine Art der Wahrnehmung und somit seine Art des Fühlens, Denkens und Handels ganz für sich selbst spricht. Führungskräfte und alle Menschen mit einer klaren und positiven Haltung strahlen etwas aus, dass von Natur aus anspricht und anzieht. Sie sind in der Lage, Fehlverhalten auf eine Art anzusprechen, die dem Gegenüber die Grenzen klar aufzeigt und ihm gleichzeitig die Freiheit lässt, sich freiwillig und ohne Gesichtsverlust wieder in die gewünschte Kultur einzuklinken. Solche Führungskräfte müssen nicht krampfhaft ein Vorbild sein, sondern die Menschen in ihrem Umfeld wählen sie als ihr Idol und beginnen, ihr Verhalten zu kopieren.Meistgelesene Artikel
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